Ja, ich bin eine Frau. Ja, ich bediene so manches Klischee außer dem Schuhtick. Ja, ich gehe gerne shoppen. Ja, ich tue das viel zu selten. Ja, Shoppen kann für mich sehr entspannend sein. Und ja, wenn (m)ein Mann dabei ist, dann ist das so eine Sache mit dem Entspannen beim Shoppen…
Aber zur Sache. Mit die tollsten Shopping-Erlebnisse hatte ich in meiner Zeit in den USA – man lese und staune: mit meinem Mann zusammen! Diese überdimensionalen Shopping-Malls (in deutschen Synchronisationen immer ziemlich unzureichend mit „Einkaufszentrum“ übersetzt, aber weit mehr als das!) sind einfach der Hammer! Nicht nur, dass es dort alles gibt, nein, es gibt sogar alles unter einem Dach! Das ist dann so eine Art Passage wie z.B. der Kieler Sophienhof (liebste Grüße an Schonzeit, Schaps und Zimtapfel!), nur eben viel mehr und größer und überhaupt. Das hat im texanischen Sommer den Vorteil der Klimaanlage und im Washingtoner Winter den der Heizung und des Regenschutzes. Und alle paar hundert Meter gibt es für den temporär ausgelaugten Shoppenden dann auch noch so eine Fast-Food-Fressmeile mit allen wichtigen Ketten des Kontinents: TaccoGlocke, Kentucky Fried Hühnchen, Dunkin´ Teigkringel, Burger König und noch irgendwelche No-Name-Chinesen und Italiener. Ungesund, ich weiß, aber njam!
Aber diese Malls haben noch einen weiteren Vorteil: Hier kann man wirklich entspannt shoppen. Und das ist jetzt nicht nur so daher gesagt! In den meisten Malls gibt es nämlich an mehreren Stellen diese wunderbaren Massagesessel, in die Du eine Münze wirfst und die Dir dann ein paar Minuten Deinen vom Tütenschleppen ganz verspannten Rücken durchboxen – und wenn Du Glück hast, ist es die Deluxe-Variante, in der die Beine gleich mit massiert werden. Das sieht zwar besonders in Shorts immer etwas albern aus, fühlt sich aber saugut an, und wenn´s eh alle machen, stört sich auch keiner dran. Und manchmal gibt es sogar diese Massagebänke, in die man sich hineinlegt, dann schließt sich ein Deckel mit einer Gummimembran über einem, und über diesen Gummi toben dann die Wasserfluten… Man wird quasi mit Wasser massiert, ohne nass zu werden. Vielleicht kennt Ihr diese Dinger von irgendwelchen Promo-Aktionen. Sie sind wirklich toll und auf jeden Fall einen Versuch Wert!
Zurück in Deutschland habe ich immer wieder vergebens in der Öffentlichkeit nach solchen Sesseln gesucht, und ich habe mich auch oft auf den Internetseiten von irgendwelchen Kaffee-Ketten herumgetrieben, wo diese Sessel regelmäßig wieder angeboten werden – und es dann aus Kostengründen immer wieder gelassen. Warum, so habe ich mich gefragt, wird nicht die Kauflust der Deutschen ein bisschen unterstützt, indem man einfach in solcher Art für ein entspannteres Shopping-Erlebnis sorgt?
Und dann – ich hatte schon lange vor, einen tobenden Artikel über den Mangel an Massagesesseln in deutschen Einkaufszonen zu schreiben – kam die Entdeckung. Ausgerechnet, und wer hätte das gedacht? in Hildesheim! Ja, in der dortigen Galeria steht ein solcher Massagesessel, unscheinbar, kaum benutzt, weil eben doch exotisch, aber er steht da. Um mir selbst das zu beweisen, habe ich mich natürlich gleich eine Münze einwerfenderweise hineingefläzt (O-Ton: „Ooooooooaaaaaaaahhhhh…“), und um Euch das zu beweisen, habe ich noch schnell ein Foto mit meinem Handy gemacht. Voilà:

Und wo steht das gute Stück? Natürlich in der Herrenabteilung…
🙂