So geht das eben nicht

Montag, 14.März 2011

Sichtfeldchen macht inzwischen an den meisten Tagen keinen Mittagsschlaf mehr, doch wenn sie sehr früh aufgestanden ist, nötige ich sie manchmal doch noch dazu. So auch letzte Woche. Doch ganz so leicht ist das mit dem Schlafen auch nicht mehr…

Sichtfeldchen: Mama, ich kann einfach nicht einschlafen, es geht nicht. Mir fallen einfach immer wieder die Augen auf…!


Warum ist die Banane…?

Sonntag, 7.November 2010

Sichtfeldchen will eine Banane essen. Sie versucht, den Stiel abzubrechen, um die Banane dann schälen zu können – erfolglos.
Sichtfeldchen: Mama, bitte mach mir mal die Banane auf.
Mama versucht es auch, scheitert ebenfalls und nimmt schließlich ein Messer zur Hilfe.
Mama: Boah, die geht aber echt schwer auf.
Sichtfeldchen ganz entrüstet: Wer hat die denn so fest zugemacht?!


Also…!

Donnerstag, 14.Oktober 2010

Beim Mittagessen. Es gibt Pesto-Spaghetti, Sichtfeldchens Lieblingsgericht.

Sichtfeldchen: Mama, kannst du mir die bitte klein schneiden?
Mama: So, dass du sie mit dem Löffel essen kannst?
Sichtfeldchen: Nein, mit der Gabel, du alter Quatschkopf!


Thomas Moses Party – Mama nicht singen!

Samstag, 30.Januar 2010

Hach ja, unser religiöses Kind! Nicht nur, dass sie seit Oktober (!) ihren Held Sankt Martin verehrt, eine Schwäche für Sankt Nikolaus hat, sich am liebsten als Maria verkleidet und zu gerne die Kinderbibel liest, die sie zu Weihnachten bekommen hat – nein, sie wittert tatsächlich überall religiöse Themen.

Das in der Überschrift genannte Zitat fiel heute mittag, als ich sie zum Schlafen hinlegen wollte. Das ist im Moment aufgrund einer Mittelohrentzündung ein ziemlicher Aufwand, und wir ziehen bisweilen alle elterlichen Register. Dazu gehört natürlich auch das Singen von Schlaf- und anderen beruhigenden Liedern. Heute nun fiel mir nichts anderes mehr ein als der schöne lateinische Kanon „Dona nobis pacem“. Und nach ein paar Minuten, als ich Sichtfeldchen schon schlafend wähnte, piepste es mir plötzlich aus den Kissen entgegen: „Thomas Moses Party – Mama nicht singen!“


Frühzeitige Verkehrserziehung

Sonntag, 15.November 2009

Seit wir in unserem Haus wohnen, sind wir deutlich mehr draußen unterwegs als früher in der Wohnung. Das liegt zum Einen am neuen Garten, in dem seit Sichtfeldchens Geburtstag sogar ein toller Spielturm mit Leiter und Rutsche über der Sandkiste steht, und zum Anderen an der Tatsache, dass wir in einer Spielstraße wohnen, in der kaum Autoverkehr ist. Die wenigen Autofahrer, die es hier gibt, haben selber Kinder und fahren sehr vorbildlich. Die Straße ist also hervorragend geeignet für Ausflüge zu Fuß, mit dem BobbyCar oder mit dem Laufrad.

Wir nutzen diese günstigen Umstände für erste Lektionen zum Thema Verkehrssicherheit und sind verblüfft, wie schnell Sichtfeldchen diese schon annimmt und umsetzt. Für sie ist es z.B. völlig selbstverständlich, beim Lauf- oder Fahrradfahren einen Helm zu tragen. Ja, wir Eltern gehen ihr da mit gutem Beispiel voran, wenn auch die Frisur leidet. Begegnet uns ein Radfahrer ohne Helm, ist Sichtfeldchen ganz fassungslos und ruft laut „Mann `elm aufsetze!“, und sie freut sich jedes Mal, wenn ein Radfahrer einen Helm trägt. Ebenso fährt oder läuft sie nun ganz selbstverständlich an den Straßenrand, wenn mal ein Auto kommt, und außerhalb unserer Straße fährt und läuft sie ganz prima auf dem Bürgersteig. Dabei predigt sie dann immer die entsprechenden Regeln: „Daße Autos fahre, goße Fahrrad Motorrad!“ (=Auf der Straße dürfen die Autos und die großen Fahrräder und Motorräder fahren)  oder eben „Dübadeig geine Fahrrad fahre, laufe!“ (=Auf dem Bürgersteig müssen kleine Fahrräder fahren und man darf laufen).

In etwas weiterer Fußgehreichweite liegt ein großes Einkufszentrum, zu welchem Herr Sichtfeld mit Sichtfeldchen in letzter Zeit öfter mal zu Fuß unterwegs war. Ich selber bin dazu zu faul bzw. zu schwanger, denn auf dem Rückweg müsste Sichtfeldchen irgendwann auf die Schultern genommen werden – deshalb bevorzuge ich das Auto. Dass Herr Sichtfeld diese Chance genutzt und Sichtfeldchen die Funktion einer Ampel erklärt hat, habe ich neulich festgestellt, als ich mit Sichtfeldchen im Auto unterwegs war. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als es an einer Ampel plötzlich von hinten krähte: „Root, Mama! Anhalte! Warten!“ und dann einige Augenblicke später ganz zufrieden: „Güin. Losgehen!“

🙂


Der Haken beim Haus

Samstag, 15.August 2009

Wie meine regelmäßigen Leser wissen, sind wir ja Ende April in die eigenen vier Wände gezogen und verfügen nun u.a. über einen Garten, einen Vorgarten und einen Keller. Warum ich diese Teile des Hauses explizit erwähne, wird sich gleich zeigen. Fakt ist jedenfalls, dass wir bisher nicht ein einziges Mal auch nur ansatzweise daran gezweifelt haben, ob es eine gute Idee war, dieses Haus zu kaufen – wir fühlen uns hier rundum wohl, und es ist wirklich genau das richtige Zuhause für uns. Da hat sich die lange Sucherei gelohnt!

Doch einen Haken hat dieses Haus leider doch. Wir wohnen hier nicht alleine. Und das liegt nicht nur daran, dass es sich um eine Doppelhaushälfte handelt! Nein, die Mitbewohner, von denen ich spreche, sind eher ungebetener und alles andere als menschlicher Art. Was haben wir hier nicht schon alles im Haus gehabt: Wiesenschnaken, Weberknechte, die Hornisse neulich, und vor ein paar Tagen sogar eine Maus, von den Fliegen und Ameisen (zum Glück „nur“ im Garten!) ganz zu schweigen! Aber am ekligsten sind die Spinnen. Dazu zwei Anekdoten.

Vor einigen Tagen kam Herr Sichtfeld abends erst spät von der Arbeit. Sichtfeldchen schlief schon, und ich stand im Wohnzimmer und nahm die Wäsche vom Wäscheständer ab, den ich gerade aus dem Garten hereingeholt hatte. Da saß auf einem T-Shirt von Sichtfeldchen eine winzige Spinne. Da ist ja nicht viel dabei, dachte ich mir, und wollte aus der Küche ein Papier holen und das kleine Biest beseitigen. Bei Spinnen und Mücken kenne ich eben kein Erbarmen. Ich komme also in die dunkle Diele, und was sitzt da vor mir auf dem Boden, so richtig schön im Lichtstrahl, der aus dem Wohnzimmer kommt? Eine riesige haarige Hausspinne (ACHTUNG: Diesen Link wirklich nur mit sehr starken Nerven anklicken!!!). Dagegen war das kleine Ding auf dem Wäscheständer ja richtig niedlich! Und warum tauchen diese Monster immer dann auf, wenn Herr Sichtfeld, mein Held, nicht da ist?!

Und heute Morgen wollte ich, nachdem ich mit Tee und Keksen von meinen beiden Liebsten geweckt worden war, mal schnell unter die Dusche springen, und was sitzt da, mitten in der Duschwanne? Genau. Muss ich es aussprechen? Das wird der große Bruder von dem Viech in der Diele gewesen sein! Brrrrrrr! *schüttel* Ich bestand in dem Moment wirklich nur noch aus Gänsehaut. Es kommt auch nicht oft vor, dass ich kreische, aber bei dem Anblick ließ es sich wirklich nicht unterdrücken! Was bitte haben diese Wiederlinge in meinem Haus zu suchen? Im WOHNBEREICH??? Im Keller kommen die ja ab und zu vor, und das ist schon eklig genug! Aber wie kommen die in meine Dusche? Wenn die dann einfach nur so dasitzen oder womöglich noch auf mich zu laufen, dann bekomme ich von ihrer puren Existenz jedes Mal einen Schrecken, der mich wahrscheinlich Jahre meines Lebens kostet!

Naja, während ich mich angeekelt im Hintergrund hielt, haben Sichtfeldchen und Herr Sichtfeld das Ungetüm mit großem Interesse begutachtet (man soll ja seinem Kind keine Voreingenommenheit vermitteln…), und schließlich hat sich mein Held um das Weitere gekümmert. Aber ganz ehrlich: So wirklich entspannt in ich jetzt nicht mehr!


Kleines Rätsel

Mittwoch, 12.August 2009

Was meint Sichtfeldchen, wenn sie folgendes sagt:

Sichtfeldchen: „Mama – Sinke. Papa – Miejami. Nana – Keche!“

(Hinweis: mit „Nana“ meint sie sich selber.)


Neue Geschäftsmasche?

Donnerstag, 30.Juli 2009

Gestern abend bin ich vor der allmittwochlichen Chorprobe noch etwas durch die Bonner Innenstadt gebummelt und habe mir als kleinen Abendimbiss so ein Sechstelstück Pizza von dieser leicht überteuerten Pizza-Hütten-Kette genehmigt. Bevor ich jedoch in das nächste Geschäft hineingehen konnte, musste ich ja ersteinmal die Pizza aufgegessen haben. Gesagt, getan. Ich schiebe mir also den letzten, etwas überdimensionierten Bissen in den Mund, werfe Papierserviette und Pappteller in den nächsten Mülleimer und drehe mich Richtung Eingang, mit etwa folgenden Gedanken im Kopf:

„Oh Mann, hoffentlich sieht jetzt keiner zu genau in mein Gesicht, wie ich hier schwer kaue, mit dicken Backen usw. – sieht bestimmt ziemlich bekloppt aus… Aber egal, mich kennt hier ja zum Glück keiner…“

Und was passiert genau in diesem Moment? Da kommt so ein etwas heruntergekommener Jugendlicher und spricht mich in so einem ganz leisen, zaghaften Ton an, den ich noch dazu kaum verstehe. Ich würde kaum mehr als ein „Mmmmpf“ herausbringen, deshalb versuche ich, ihn durch Gesten darauf aufmerksam zu machen, dass ich gerade den Mund voll habe. Das hat er vermutlich noch gar nicht gemerkt! Er murmelt jedenfalls etwas davon, dass er mich nicht belästigen will oder so und tut es aber trotzdem. Mit Mühe und Not bringe ich ein ziemlich undeutliches „IschhabdemMumpvoll“ heraus und will damit an sein Feingefühl appelieren, dass er sich abwendet und uns beiden den Rest dieser Peinlichkeit erspart. Aber er fragt mich stattdessen, ob ich nicht etwas Geld für ihn hätte für etwas zu essen. Na toll! Wie bitte soll ich mich den jetzt fühlen? Ich stehe hier mit bis zum Bersten mit Pizza gefüllten Backentaschen, und er erzählt mir, dass er Hunger hat. Ich resigniere kurzerhand und ziehe mein Portemonnaie heraus – ehrlich gesagt vor allem deshalb, weil ich diese blöde Situation so schnell wie möglich beenden und meinen Rest Pizza in Ruhe und einem Rest Würde herunterwürgen will – und drücke ihm eine Münze in die Hand. Er bedankt sich und verschwindet. Aufatmen kann ich nur durch die Nase, mein Mund ist immer noch zu voll…

Ich gebe zu, bei den üblicherweise in meiner Mundhöhle herrschenden Raumverhältnissen hätte ich mich wortreich und versuchtermaßen höflich aus der Affäre gezogen und ihm nichts gegeben. Ich spende lieber an Straßenmusiker, denen ich eine Weile zuhöre, oder über eine ganz bestimmte Organisation, von der ich weiß, dass das Geld auch wirklich ankommt und sinnvoll genutzt wird.

Anschließend konnte ich mich jedoch eines bestimmten Gedankens nicht erwehren: Ist das eine neue Geschäftsmasche? Legen die es jetzt vielleicht drauf an, Leute auf dem falschen Fuß zu erwischen und die unangenehme Situation für den potentiellen Geldgeber auszunutzen? Ich könnte mir vorstellen, dass man damit gar nicht so schlecht verdient! Vielleicht gibt es ja mehr Leute wie mich, die sich mit vollem Mund nicht mehr in der Lage sehen, die Bitte um Geld höflich und dennoch entschieden von sich zu weisen, und die sich dann lieber von einer Münze trennen, als einfach stumm den Kopf zu schütteln und sich wegzudrehen… Es lebe die Höflichkeit!


Ist das klasse!

Montag, 18.Mai 2009

…wenn ich nämlich etwas gestresst nach Hause komme und durch die lange Warteschlange im Supermarkt schon das Abendessen verpasst habe, und wenn ich dann die Treppe raufgehe und aus dem Schlafzimmer schon das laute Gelächter von Herrn Sichtfeld und Sichtfeldchen höre. Wenn ich dann „Hallo“ rufe und ein begeistertes „Mama!“ zurückgekräht wird, und wenn dann gleich darauf Herr Sichtfeld sagt: „Oh, Sichtfeldchen ist ja verschwunden!“, und wenn ich dann sage „Mäuslein piep einmal“ und unter einem Berg von Kissen ein kleines hohes „Piep“ hervorkommt, wenn der Kissenberg dann anfängt zu wackeln und darunter ein völlig verstrubbeltes und nur mit einer Windel bekleidetes Nackidei-Sichtfeldchen hervorkommt, das bis zu beiden Ohren strahlt und sich mir lachend in die Arme schmeißt. Gibt es eigentlich etwas Besseres für Herz und Seele?!


Der „Mai“ ist gekommen

Sonntag, 10.Mai 2009

Bisher hat sich Sichtfeldchen auf sprachlicher Ebene ja eher zurückgehalten. Zunächst dauerte es ewig, bis sie überhaupt etwas sagte, und dann sagte sie lange Zeit nur „Papa“ oder ahmte verschiedene Tiergeräusche nach – Ihr erinnert Euch? Inzwischen sagt sie auch ganz hervorragend „Mama“, und ich schmelze noch immer jedes Mal dahin, wenn sie das tut. Doch auch bei dieser zweiten Äußerung blieb es dann einige Wochen – bis jetzt. In dieser Woche hat sie plötzlich mehrere neue Worte aufgeschnappt, die sie auch eifrig benutzt.

Sie sagt nun zum Beispiel gerne das Wort „Baj“ und wirft dabei ihren kleinen roten Ball mit dem Marienkäfer darauf durch die Luft. Auch „Eier“ haben es ihr irgendwie angetan, auch wenn Ostern längst vorbei ist – das sind durchaus noch Nachwirkungen, die sie da jetzt in Worte fasst! Vor einigen Tagen waren wir in der Stadt unterwegs, und immer wenn sie irgendwo einen Kinderwagen sah, rief sie ganz aufgeregt „Baby!“ und zeigte ganz ungeniert darauf. „Oma“ und „Opa“ werden seit vorgestern auch benannt und freuen sich am Telefon wie die Schneekönige darüber. Und gestern sind wiederum vier neue Wörter hinzugekommen – mir scheint, der Groschen ist gefallen.

Wir saßen also gestern beim Mittagessen – es gab Schnitzel, Kartoffelpürree und Erbsen-Möhren-Mais-Gemüse, ganz unpädagogisch mit Ketchup. Zunächst wurde also alles voller Begeisterung in den „Betepp“ getunkt, doch dann fesselte etwas anderes ihr Interesse, nämlich der Mais. Vor lauter Aufregung hüpfte sie uns fast aus dem Hochstuhl und rief immer wieder „Mai! Mai!“ – und das obwohl sie dieses Wort von uns noch nicht so allzu oft gehört hat. Ich finde es faszinierend, welche Worte ein lernendes Kind so beeindrucken, dass es sie von sich aus wiedergeben will! Vom „Mai“ hat sie uns dann bis abends noch vorgeschwärmt. Außerdem sagt sie jetzt ganz brav „Aam“, wenn es die Treppe hinuntergeht und sie nicht selber laufen möchte, und zu guter Letzt hat sie noch das Wort „Babich“ aufgeschnappt. Das bezeichnet das kleine gelbe Babixfläschchen mit dem ätherischen Öl, das wir ihr zurzeit wegen eines heftigen Schnupfens vor dem Schlafengehen auf den Pyjama träufeln. Ich frage mich echt, warum sie das nun bezeichnet, aber zum Beispiel ihren heißgeliebten Schnuller, ihren Schlafhasen oder ihre Badewannentiere nicht…! Ach ja, „A-a“ kann sie auch schon sagen – ich denke, ich muss hier nicht erläutern, was damit gemeint ist, oder?!

🙂


Nachwirkungen

Donnerstag, 30.April 2009

Nun ist der Umzug also vorbei, und gestern sind die letzten angereisten Helfer wieder abgereist. Seit gestern sind wir also als Familie allein in unserem neuen Haus, und was soll ich sagen? Wir fühlen uns SAUWOHL! Der Umzug ist super über die Bühne gegangen, dank vieler hilfsbereiter Freunde und Familienmitglieder, die meisten Kartons sind ausgepackt (der Rest ist im Keller außer Sicht 😉 ) und die neue Sofagarnitur ist bereits geliefert. Also steht dem Wohlfühlen nichts mehr im Weg.

Leider hat es Sichtfeldchen nun erwischt, sie hat seit vorgestern ziemlich hohes Fieber (um die 39,5°C). Wir führen das auf all die Unruhe und Umgewöhnung der letzten Wochen zurück, und haben das Gefühl, dass sie nun einfach mal wieder Ruhe, einen geordneten Alltag und gaaanz viel Mama und Papa braucht. Das tut uns allen Dreien gut, denn in der heißen Phase des Umzugs haben wir uns fast gar nicht zu Gesicht bekommen, da Sichtfeldchen fast immer mit den verschiedenen Großeltern unterwegs war. Nun kehrt wieder Ruhe und Gelassenheit ein, und wir genießen die letzten freien Tage von Herrn Sichtfeld, bevor er am Montag wieder zur Arbeit muss.

To-Do´s fürs Wochenende sind übrigens das Aufbauen der von Opa Sichtfeld gestifteten Sandkiste und natürlich das Angrillen im neuen Garten! 🙂


Die Luft angehalten…!

Montag, 13.April 2009

Heute ist etwas passiert… oder nein, ich muss anders anfangen. Kennt Ihr das, wenn man… naja, ich sage mal, ein Risiko bewusst eingeht? Wenn man genau weiß, etwas könnte schief gehen, und irgendwie macht man es trotzdem? Hm, ich merke schon, ich muss das präzisieren. Jedenfalls haben wir heute wieder etwas dazugelernt, Herr Sichtfeld und ich.

Wir waren gerade im Aufbruch um wieder eine Ladung Kisten zu unserem Haus rüberzufahren. Das Auto war voll, und Herr Sichtfeld verstaute gerade Sichtfeldchen im Kindersitz. Ich stand irgendwie daneben, ohne etwas bestimmtes zu tun. Dann machte Herr Sichtfeld die Autotür zu, und genau in dem Moment entfuhr ihm ein herzhaftes „Sch…!“. Es klang jedoch nicht wütend oder so, sondern so, als wäre ihm genau jetzt das Herz in die Socken gerutscht. Das war es auch, und ich begriff auch genau in dem Moment, was ihn so erschüttert hat. Die Autotüren waren alle zu. Sichtfeldchen saß im Auto. Die Zentralverriegelung war aktiviert, sprich, man konnte die Türen nicht von außen öffnen. Und wo war der Schlüssel? In Sichtfeldchens Hand. Sie liebt es so, mit dem kleinen Knopf zu spielen, der den Schlüsselbart aus dem Gehäuse schnappen lässt… Das meinte ich mit „ein Risiko bewusst eingehen“.

Dazu muss ich erklären, dass wir seit gestern die Autos mit den Großeltern Sichtfeld getauscht haben, weil wir nur einen Mittelklassewagen fahren und sie einen Van, in den im Rahmen des Umzugs natürlich viel mehr reinpasst. Und wie es das Schicksal so will: Sie hatten uns nur diesen einen Schlüssel dagelassen – der Zweitschlüssel liegt etwa 600km weiter nördlich.

Man stelle sich also folgende Situation etwa filmreif vor: Im Auto in ihrem Kindersitz sitzt ganz friedlich das 1 1/2jährige Sichtfeldchen mit dem Autoschlüssel in der Hand. Draußen vor dem Fenster stehen zwei ihre aufkochende Nervosität unterdrückende Eltern und reden auf Sichtfeldchen ein, einen bestimmten Knopf auf dem Schlüssel zu drücken und somit die Autotüren zu öffnen. Und man stelle sich vor allem Sichtfeldchens erstaunten und leicht fragenden Gesichtsausdruck angesichts des Schauspiels vor ihrer Fensterscheibe vor.

Mama: Schatz, drück mal ganz fest auf den Knopf! Nein, nicht auf den Knopf, auf den anderen!
Papa: Oh Gott, das schafft sie doch nie!
Mama: Ganz ruhig, Moment. Schatz drück mal auf den Knopf. Wo ist der Knopf?
Papa flucht leise vor sich hin.
Mama: Du machst das super, mein Schatz, drück nochmal drauf!
Papa versucht Sichtfeldchen anhand eines anderen Schlüssls zu zeigen, das sie am anderen Ende auf den Schlüssel drücken soll. Noch mehr fragende Blicke aus dem Wageninneren.
Papa: Guck mal, Süße, hier musst du drücken, nicht da!
Mama: Feste, gaaanz feste!
Papa guckt sich vorsichtshalber schonmal nach einem geeigneten Stein zum Scheibeinschlagen um.
Mama: Sie schafft das! Solange sie nur den Schlüssel nicht fallen lässt!
Papa: Gut festhalten, Süße!
Mama: Mit beiden Händen, Schatz! Ja, so ist es gut, und jetzt ganz feste drücken!
Sichtfeldchen drückt. Der Schlüssel verrutscht in ihrer Hand. Mama und Papa wagen kaum zu atmen.
Mama: Sie hat es gleich. Los, Schatz, nochmal mit dem anderen Daumen! Ganz feste!
Papa macht sich startklar mit der Hand an der Beifahrertür. Sichtfeldchen verriegelt zum wiederholten mal das Auto.
Mama: Du machst das ganz super, mein Schatz! Los, nochmal ganz feste drücken!
Auto: KLICK.
Papa reißt die Autotür auf, und Mama und Papa liegen sich jubelnd und aufatmend in den Armen.

Wir haben ja so ein intelligentes Kind! Und wir sind ja manchmal so dumme Eltern! Es war echt nur eine Frage der Zeit, bis das mal passiert! Aber man ist ja lernfähig: Den nächsten Autoschlüssel bekommt Sichtfeldchen erst so in 16 Jahren in die Hände! 😉

Nee, im Ernst – irgendwie habe ich die ganze Zeit daran geglaubt, dass Sichtfelchen das schafft, und konnte deshalb sogar in dem Moment die Szene mit humor nehmen, auch wenn es tatsächlich ganz anders hätte ausgehen können. So sind wir nun alle wieder um eine Erfahrung und ein paar Einsichten reicher geworden! Was will man mehr?


Ohne Worte

Samstag, 4.April 2009

Man stelle sich folgende Szene in einer Vorabendserie vor: Eine alleinerziehende Mutter, die nicht auf Männer, sondern definitiv auf Frauen steht (laaange Geschichte, wie sie dabei zu dem Kind kam) sitzt mit ihrer etwa 1 1/2 jährigen Tochter auf dem Schoß beim Kaffeekränzchen mit ihrer Freundin – und das süße Schauspielerbaby ruft während der ganzen Szene fröhlich, unbeirrt und immer wieder „Paaapi!“ oder „Paaapaaa!“… – …


Hoch hinaus

Freitag, 3.April 2009

In den letzten Tagen war das Wetter hier so schön, sonnig und warm, dass ich immer schon vormittags mit Sichtfeldchen raus auf den Spielplatz im Innenhof unserer Noch-Wohnanlage gegangen bin. Dieser Spielplatz ist eigentlich nichts Großartiges, eine sehr große Sandkiste und eine etwa 1,60 m hohe Rutsche. Sichtfeldchen und ich fühlen uns hier aber immer sehr wohl, zumal wir vormittags den gesamten Innenhof für uns haben und ihn nicht mit frühpubertären Randalierern des Nachmittags teilen müssen.

Heute saßen wir also wieder so in der Sandkiste, Sichtfeldchen schaufelte hochkonzentriert Sand in ihren kleinen Eimer und ich habe mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Dann stand Sichtfeldchen auf und lieg schnurstracks zu Rutsche. Sie rutscht unheimlich gern und traut sich auch schon, alleine von ganz oben zu rutschen. Diese auf dem Popo nach vorn zum Abwärtsrutschen wackelnde Bewegung muss dem Menschen angeboren sein, sie beherrschte sie von Anfang an. Aber heute habe ich wirklich nicht schlecht gestaunt: Meine Tochter, die gestern 19 Monate alt geworden ist, kommt völlig allein und ohne Hilfe die Leiter der Rutsche hinauf! Und das sind immerhin sechs Sprossen mit einem ordentlichen Abstand dazwischen! In den letzten Tagen habe ich es sie immer mehr selber versuchen lassen, aber meistens hat sie sich dann doch in meinen Sicherungsgriff fallen bzw. hängen lassen und hat dann „nur mit den Füßen“ die Leiter erklommen. Heute schüttelte sie meine Hände vehement ab und kletterte los. Ich stand sprungbereit daneben und war jederzeit darauf gefasst, sie auffzufangen, aber das war gar nicht nötig: Blitzschnell war sie oben, setzte sich hin, wurschtelte ihre Füße nach vorne, wackelte auf dem Popo an die Kante und schaute mich ganz stolz an. Dann gab es sogar noch eines der seltenen Küsschen für mich, und wuschschsch! – war sie auch schon unten.

Ich bin jetzt noch völlig platt, und Herr Sichtfeld wollte mir dieses Kunstwerk gar nicht so recht glauben. Unsere Tochter bringt uns immer wieder zum Staunen!


Der Traum vom Haus VIII

Dienstag, 31.März 2009

Gestern ist uns klar geworden, wo bei unserem neuen Haus der Haken ist, nach dem wir schon so lange gesucht haben: Es ist kein DSL verfügbar! Ist das zu fassen??? Uns fehlen vor Entsetzen die Worte…