Vom Wecken schlafender Hunde…

Samstag, 31.Januar 2009

Nachmittags waren wir zu Dritt beim Ha*ibo Werksverkauf – von Zeit zu Zeit muss das eben sein, wenn man schon direkt bei Bonn wohnt. Im Vorfeld hatten wir überlegt, ob es denn wohl wirklich eine gute Idee sei, dort mit Sichtfeldchen hinzufahren, denn noch weiß sie nicht allzu viel über Zucker. Als wir dann jedoch dort waren, stellte sich heraus, dass nicht die Süßigkeiten mit magnetischer Kraft auf unsere Tochter einwirkten, sondern vielmehr die Spieleecke, genauer gesagt der Hubschrauber und das Karussell. Dabei handelt es sich um solche Exemplare, die in den Einkaufsszonen viel zu häufig rumstehen und deren Beliebtheitsgrad man an der Anzahl der davor auf dem Boden herumkreischenden Kinder und ihrer entnervt in der Geldbörse kramenden Mütter abmessen kann. Bei Ha*ibo ist es nun aber so, dass es statt des Geldeinwurfschlitzes einen freundlichen grünen Knopf gibt, mit dem man die Geräte entgeldlos in Bewegung setzen kann. Okay, und wir haben unserer Tochter den Spaß gegönnt: Während wir abwechselnd durch die verführerischen Süßwarenregale schlenderten (größenmäßig mit einem Ald* vergleichbar, aber eben ausschließlich mit Ha*ibo-Produkten *schwärm*) durfte Sichtfeldchen die ganze Zeit Hunschrauber fliegen oder auf dem Karussell andächtig ihre Runden drehen. Es war aber auch einfach ein zu süßer Anblick!

Jetzt fragen wir uns nur, ob wir nicht die sprichwörtliche Büchse der Pandora geöffnet haben. Werden wir je wieder entspannt mit Sichtfeldchen durch die Innenstadt schlendern können? Wird sie ab sofort nicht bei allen vergleichbaren Geräten aus ihrem Buggy herauszuspringen versuchen? Wird sie nicht notfalls alles daran setzen, uns durch Kreischen und Aufdenbodenschmeißen dazu zu bewegen, 50 Cent rauszurücken…? Selbst Schuld, Ehepaar Sichtfeld, selbst Schuld! 🙂


Erneute Begegnung – oder Erscheinung?

Samstag, 31.Januar 2009

Heute vormittag waren Herr Sichtfeld, Sichtfeldchen und ich mit dem Auto unterwegs und wollten gerade in ein Parkhaus hineinfahren, als ich plötzlich etwas – nein, jemanden sah. „Das ist er! Das ist meine Begegnung!“ platzte es aus mir heraus, und ich war plötzlich ganz aufgeregt. Da war er tatsächlich, der alte Herr im grünen Lodenmantel, genau so, wie ich ihn ihn Erinnerung hatte. Er ging an seiner Krücke, und es sah aus, als fiele ihm das recht schwer. Wir fuhren im Auto an ihm vorbei und konnten nirgends anhalten, sonst hätte ich das sicher getan. Und kaum hatt ich ihn gesehen, war alles wieder da – diese wunderschöne halbe Stunde des Gesprächs mit ihm und vor allem dieses unendlich gute Gefühl im Bauch. Ist das nicht seltsam? Ich habe ihn nur für wenige Sekunden wiedergesehen, nur im Vorbeifahren, und trotzdem fühlte ich mich sofort wieder glücklich, leicht und warm in meinem Inneren, wie an jenem Abend…

Als wir aus dem Parkhaus herauskamen und unsere Besorgungen erledigten, habe ich mich immer wieder nach dem alten Herrn umgesehen, ihn jedoch nirgends mehr entdecken können. Und dennoch lief ich den ganzen Vormittag über mit einem versonnenen Lächeln auf dem Gesicht herum, weil er mir immer wieder im Kopf herumspukte. Was hat dieser Mensch nur für eine Ausstrahlung, für eine Wirkung auf mich, dass es mir so unglaublich gut geht, nur weil ich ihn sehe?! Ich habe mich einfach unglaublich gefreut!


Erkenntnis des Tages

Donnerstag, 29.Januar 2009

Wenn Sichtfeldchen in einem anderen Raum ist als ich und wenn es in diesem anderen Raum plötzlich sehr, sehr still wird, dann ist es ratsam, mal nachsehen zu gehen.

Gestern saß Sichtfeldchen in ihrem Bett und spielte – das macht sie manchmal, weil sie sich da einfach total wohl fühlt. Ich war nebenan und machte unser Bett, als mir diese verdächtige Stille auffiel. Üblicherweise hört man sie nämlich sonst vor sich hin plappern oder mit irgendwelchen Gegenständen hantieren. Naja, dachte ich mir, geh mal lieber nachsehen. Und siehe da, Fräulein Picasso hatte sich weiß der Geier woher irgendwoher einen Kugelschreiber geangelt, es geschafft die Mine herauszuklicken und malte nun glücklich und hochkonzentriert viele lange schwarze Striche auf ihr weißes Spannbettlaken…

Heute morgen dann spielte Sichtfeldchen im Wohnzimmer, während ich das Frühstücksgeschirr in der Küche in den Geschirrspüler räumte, und wieder bemerkte ich nach einiger Zeit eine fehlende Geräuschkulisse. Als ich nachsehen ging, fand ich ein von oben bis unten glänzendes Kind vor. Sie hatte sich die Butterschale vom Frühstückstisch geangelt und saß nun auf dem Wohnzimmerboden und schaufelte mit Hilfe ihres nicht weniger glänzenden Schlafhasen die besonders streichzarte Butter aus der Schale, untersuchte sie mit ihren neugierigen kleinen Fingerchen und verteilte sie um sich herum…

Fazit: Zwei außerplanmäßige Waschmaschinenläufe, ein komplett neu bezogenes Bett und ein komplett neu eingekleidetes Kind sowie eine breit grinsende Mama, die sich innerlich vorgenommen hat, in Zukunft schneller auf diese verdächtige Stille zu reagieren.


Der Traum vom Haus V

Donnerstag, 29.Januar 2009

Jaja, der große Tag rückt näher. Die Hälfte der Wartezeit, bis das Haus endlich uns gehört, ist nun vorbei, und wir fiebern dem April entgegen. Nun wird es auch so langsam Zeit, die zum Glück wenigen anstehenden Renovierungsarbeiten zu planen, die Aufstellung der Möbel zu überdenken und vor allem: die neuen Möbel zu bestellen. Und so waren Herr Sichtfeld und ich heute nachmittag erst relativ erfolglos beim Möbelschweden und dann noch bei P*rta, wo wir mehr Glück hatten. Wir haben uns eine super Sofagarnitur zugelegt, und diese wird direkt nach unserem Umzug geliefert! Es klappt alles genau so, wie wir es uns vorgestellt haben, und ich werde mit jedem Tag ein bisschen aufgeregter und die Vorfreude wächst und wächst und wächst…!

Und hier sind unsere zukünftigen Prachtstücke – auf dem Bild fehlt nur ein großer gepolsterter Hocker, den wir noch dazu genommen haben, und wir haben uns für ein ganz ganz helles Grau entschieden.

2009-01-tommyBildquelle: www.carina-polstermoebel.de


Liebesbeweis

Mittwoch, 28.Januar 2009

Normalerweise ist Sichtfeldchen eher – na, sagen wir mal… abgebrüht. Außer ihrer Mama und ihrem Papa weint sie eigentlich niemandem hinterher, und auch Liebesbekundungen von außerhalb lässt sie sozusagen über sich ergehen, ohne groß zu reagieren. Gestern nachmittag kamen jedoch die Sichtfeld’schen Schwiegereltern auf der Durchreise zu Besuch, und es wurde gespielt, gelacht, getobt und ichweißnichtwasalles, und auch heute morgen gab es trotz der frühen Stunde noch eine Menge Spaß. Dann haben wir uns alle ins Auto gequetscht gesetzt, um die Großeltern zum Bahnhof zu bringen, und siehe da: Als Oma sich verabschiedete, bekam sie doch tatsächlich ein Küsschen! (Normalerweise wird man von Sichtfeldchen eher mit einem auffordernden Winken hinauskomplimentiert.) Und als ich dann alleine zurück zu ihr ins Auto stieg und Oma und Opa draußen blieben, fing sie plötzlich lauthals an zu weinen und mochte gar nicht wieder aufhören – trotz Mitleides sehr zur Freude ihrer Großeltern: Einen dickeren Liebesbeweis kann Sichtfeldchen wirklich nicht erbringen!


Von guten Mächten…

Mittwoch, 28.Januar 2009

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr;

noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das Du uns geschaffen hast.

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern,
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll’n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört Dir unser Leben ganz.

Laß warm und hell die Kerzen heute flammen
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Gerade habe ich bei Theomix einen Artikel anlässlich des „Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ gelesen und musste spontan an dieses wunderschöne, traurige und zugleich tröstende Gedicht-Gebet von dem Theologen Dietrich Bonhoeffer denken, der 1945 im KZ Flossenbürg starb. Aus Neugier landete ich auf dieser sehr spannenden und Informativen Seite von Wikipedia, die ich Euch hiermit ans Herz legen möchte.

Vor einigen Wochen waren Herr Sichtfeld und ich auf der Beerdigung eines Nachbarn, auf der dieses Lied gesungen wurde. Ich kannte es bis dahin noch nicht als Lied, aber es hat mir so gut gefallen und mich so berührt, dass ich es Euch hier zeigen möchte.


Schönes und Weises – Anderen begegnen

Montag, 26.Januar 2009

Begegne Deinem Mitmenschen immer so, als würde er um Mitternacht sterben.

Diesen Spruch, der zugegeben von der Wortwahl her ziemlich brutal-direkt ist, hörte ich vor einigen Tagen in einem Film, und nach dem ersten Schrecken begann ich, darüber nachzudenken. Er entspricht nämlich ziemlich genau einem meiner persönlichen Grundsätze für ein glücklicheres Leben, nämlich dem, dass ich nicht schlafen gehen mag, wenn ich mit jemandem Streit habe – besonders wenn mir dieser Jemand sehr nahe steht. Klar lässt sich manchmal eine Meinungsverschiedenheit nicht mehr vor dem Schlafengehen ausräumen, aber es ist mir wichtig, dass man sich vor dem Abschied für die Nacht noch einmal versichert, dass sich an der Basis der Liebe nichts geändert hat. Das ist manchmal gar nicht so einfach, aber es tut gut, sich zu sagen, dass man sich liebt und dem anderen nichts Böses will, auch wenn man gerade in vermeintlich elementaren Punkten unterschiedlicher Meinung ist.

Aber dieser Spruch geht noch so viel weiter. Er ist ein Leitsatz für den Umgang mit allen Menschen. Er ist ein Prinzip für ein besseres und liebevolleres Miteinander. Und er erinnert daran, dass es manchmal plötzlich auch zu spät sein kann, etwas wieder gut zu machen oder etwas auszusprechen. Warum also sollten wir nicht unserem Mitmenschen so entgegentreten, dass wir ein gutes Gefühl und reines Gewissen hätten, welbst wenn wir ihm oder ihr nie wieder begegnen sollten?! Und das gilt für die Frau beim Aldi an der Kasse ebenso wie für den alten Herrn am Parkautomaten oder den gestressten Autofahrer links schräg hinter uns. Manchmal fällt es leichter, manchmal schwerer. So ist das eben. Aber es ist sicher gut, immer mal wieder an diese Worte zu denken…


Der Groschen ist gefallen!

Montag, 26.Januar 2009

Und zwar der Groschen bei Sichtfeldchen, dass tatsächlich die Sachen, die Mama und Papa so essen, gar nicht sooo schlecht sind, auch wenn es sich nicht um Kekse, Kuchen oder Schokolade handelt. Nun sind wir schon vier Tage ohne das obligatorische Würstchen ausgekommen, und sie scheint es nicht mal zu vermissen! Izwischen gab es stattdessen Nudeln mit Pesto und Parmesan, Frikadellen mit Pommes und Blumenkohl, nochmal Frikadellen mit Kartoffeln und Brokkoli und natürlich auch nochmal Fischstäbchen – und sie hat nach sehr kurzem Zögern alles mit großem Appetit verdrückt. Da freut sich doch das Elternherz! 🙂


Hausfrauenmutation

Freitag, 23.Januar 2009

Diejenigen unter Euch, die regelmäßig hier vorbeischauen oder mich gar persönlich kennen, wissen, dass ich zurzeit nicht arbeite, sondern aus voller Überzeugung bei meiner 16 Monate alten Tochter zu Hause bleibe. Meinen derzeitig ausgeübten Beruf könnte man also mit Fug und Recht als „Hausfrau und Mutter“ bezeichnen, auch wenn ich diesen Ausdruck ganz schrecklich und bieder und nicht wirklich anerkennend finde. Mehr und mehr muss ich jedoch feststellen, dass ich mich in den letzten Wochen deutlich in Richtung dieses Klischeebildes entwickelt habe. Naja, dass man kocht und putzt und wäscht und einkauft und aufräumt und abspült und wasweißichnochalles und außerdem den ganzen Tag mit dem Kind spielt, es wickelt, bekocht, füttert, bespaßt und hinter ihm herräumt, das empfinde ich als nicht außergewöhnlich, aber was ist das? Ich weiß gar nicht recht, wie es passieren konnte, aber stellt Euch vor: Ich stricke! Sobald Sichtfeldchen schläft und somit außerhalb der Reichweite meiner Wollknäule und Stricknadeln ist, setze ich mich hin und stricke! Ist das zu fassen?! Ich grusel mich ein bisschen vor mir selbst, und noch schlimmer ist, das mir das Ganze sogar Spaß macht! Wer jetzt komplett den Respekt vor mir verliert, den kann ich sogar irgendwie verstehen…

Nee, aber mal im Ernst, es macht wirklich Spaß, und ich komme ziemlich gut voran. Es fing damit an, dass meine Winterjacke an den Ärmeln keine Bündchen hat und es deshalb immer so kalt wurde an den Armen. Als ich sah, dass Stulpen (oder auch Pulswärmer) auf dem Weihnachtsmarkt 25 Euro kosten sollten, habe ich beschlossen, mir lieber selber welche zu stricken, oder es zumindest zu probieren, und siehe da, sie sind toll geworden und werden häufig frequentiert. Ich habe erst für mich und dann für Sichtfeldchen je zwei paar gestrickt, denn sie mag keine Handschuhe an den Händen haben. Die rosa Stulpen hingegen findet sie toll und trägt sie sogar ab und zu in der Wohnung. Von diesem Erfolg beflügelt, stricke ich nun an einer Mütze für die Kleine – das Resultat zeige ich Euch bei Interesse gerne, sobald es fertig ist.

Von daher wundert Euch bitte nicht, wenn ich hier zurzeit etwas seltener schreibe – ich nutze die kalte Jahreszeit noch eben, denn was soll man mit Wollzeugs, wenn es Frühling wird?! Auftragsarbeiten werden übrigens gerne entgegengenommen… So, und nun gehts zurück an die Wolle…! 🙂


Friends will be friends…

Dienstag, 20.Januar 2009

Herr Sichtfeld und ich haben eine absolute Schwäche für die unübertroffene US-Sitcom Friends, die ja leider nach der zehnten Staffel endete. Selbstverständlich haben wir sämtliche Staffeln auf DVD, und gerade haben wir alle 236 Episoden zum fünften Mal durch. Wir lieben diese Serie einfach über alles, und nach einem harten Arbeitstag für Herrn Sichtfeld und einem turbolenten Tag mit Sichtfeldchen für mich gibt es nach Feierabend nichts Entspannenderes. Natürlich sehen wir die Serie im Originalton, denn unser Friends-Tick begann während unserer Zeit in den USA. Die deutschen Synchronstimmen verfälschen meiner Meinung nach viel zu sehr die Charaktere, und viele Witze lassen sich einfach nicht übersetzen. Außerdem tun wir so ganz nebenbei noch was für unser Englisch, das ja nicht einrosten soll.

Gerade habe ich geraume Zeit bei Jutjup verbracht und mir Zusammenschnitte der besten Friends-Szenen angesehen, in Erinnerungen geschwelgt und mich kaputtgelacht. Ich liebe einfach diesen Humor, und ich liebe die Charaktere. Einen dieser Zusammenschnitte habe ich hier für Euch herausgefischt. Viel Spaß! (Danach bitte weiterlesen! – Und lasst Euch von dem „Check my Channel“-Button nicht irritieren, einfach ignorieren!)

Tja, nun sind wir also wieder einmal am Ende der Serie angekommen – was habe ich geheult! – und jetzt stehen wir wieder einmal ohne rechten Ersatz da. Wir haben zwar auch sechs Staffeln von „Hör mal wer da hämmert“, aber so direkt nach Friends ist diese ansonsten eigentlich sehr witzige Serie einfach richtig farblos… Deshalb brauche ich Eure Hilfe: Könnt Ihr uns eine Serie empfehlen, die Friends das Wasser reichen kann? Und die für Männlein und Weiblein gleichermaßen geeignet ist? (Also nicht unbedingt „Eine schrecklich nette Familie“ oder „Sex and the City“… Das eine mag ich nicht, das andere mag Herr Sichtfeld nicht.)

Bittebitte helft uns! Wir müssen die Zeit, bis wir wieder mit Friends von vorne anfangen, irgendwie überbrücken! Und da es ja schon mit dem Friends-Kinofilm nicht geklappt hat… Na, wir sind jedenfalls für jeden Tipp dankbar!


Lütt beten krüsch…

Sonntag, 18.Januar 2009

Sichtfeldchen ist bezüglich des Essens etwas – na, sagen wir mal – anspruchsvoll, oder wie man in meiner Heimat sagen würde, ’n lütt beten krüsch. Sie liebt Kekse, Fruchtriegel, Schokolade, Jogurt, Kuchen und Obst aller Arten und kommt diesbezüglich sehr nach ihrer Mutter. Auch Leberwurst-, Mortadella- und Käsebrote sowie Sesamstangen verdrückt sie gerne.

Schwierig wird es allerdings bei warmen Mahlzeiten. Viele Dinge probiert sie gar nicht oder nur mit völlig angeekeltem Gesichtsausdruck, und es hat einige Zeit gedauert, bis sie Kartoffeln, Karotten, Blumenkohl, Brokkoli und mit deutlich weniger Appetit auch Nudeln akzeptiert hatte. Der Trick bei der Sache ist der, auf die Gabel auch eine kleine Scheibe Mini-Fleischwürstchen mit aufzuspießen – und zwar so, dass sie die Kartoffel und das Gemüse auf jeden Fall in den Mund nehmen muss, um an das Würstchen heranzukommen. Herr Sichtfeld und ich sind inzwischen Meister darin, eben diese Würstchen hauchdünn zu schneiden, denn zu viel Fleisch soll sie ja auch nicht essen!

Doch langsam besteht Anlass zur Hoffnung: Es geht auch schonmal ohne Würstchen, und gestern haben wir die Probe aufs Exempel gemacht: es gab Fischstäbchen mit Kartoffelbrei. Und siehe da: Sie hat mit größtem Appetit drei (!) Fischstäbchen und eine ordentliche Portion Kartoffelbrei verzehrt und sogar noch ein paar Stücke Tomate dazu!

Es ist nicht so, dass sie gleich völlig vom Fleische fallen würde, wenn sie mal nicht so viel essen mag, aber wir freuen uns wirklich riesig, ihren Speiseplan wieder etwas erweitert zu haben! Heute gibt es Geflügelleber, mal sehen, ob sie das auch mag…


Autsch – getroffen! Spontanes Stöckchen

Samstag, 17.Januar 2009

„Papa“ von der hinreißend lesenswerten Seite „Wer ist der Chef?“ hat mich in seinem letzten Stöckchen nicht nur erwähnt, sondern mich anschließend sogar noch damit beworfen. Da er mich getroffen hat, kann ich jetzt wohl nicht anders… Also:

Kann man mit Dir Schuhe kaufen gehen?

Hm, das ist bei mir ein heikles Thema. Ich habe an Schuhe immer recht eigene und nicht leicht zu erfüllende Ansprüche, sodass ein geplanter Schuhkauf bei mir eigentlich immer erfolglos bleibt. Von daher: Nein! Ganz selten kommt es allerdings vor, dass mich Schuhe sozusagen anspringen, und an einem besonders „wilden“ Tag habe ich sogar mal zwei Paar Schuhe gekauft! Insgesamt besitze ich aber unter zehn Paar, und die sind zugegebenermaßen teilweise schon ganz schön alt…

Welchen Nachholbedarf hast Du?

Ich bereue es zutiefst, dass ich nicht richtig gelernt habe, Klavier zu spielen. Ich liebe es, Musik zu machen, spiele Geige und Querflöte und singe im Chor, und ich habe sogar ein eigenes Klavier. Auf dem kann ich jedoch nur das spielen, was ich mir selber beigebracht habe, und das ist nicht viel. Früher, als ich noch im Orchester mit anderen zusammen musizieren konnte, hat es mir nicht gefehlt, aber nun, da ich nur noch für den Chor Freigang Zeit habe, würde ich zu gerne ein Instrument spielen, das nach „mehr“ klingt, also mehrere Stimmen oder Akkorde gleichzeitig spielen kann.

Welche Farben haben Deine Wände?

Ich gestehe: In unserer Mietwohnung hier sind alle Wände weiß, bis auf das Kinderzimmer, das ist zart Vanillegelb. Aber wir sind schon eifrig am Planen für unser Haus, in das wir Ende April einziehen werden. Tipps nehme ich jederzeit gerne entgegen! 🙂

Wobei machst Du keine Kompromisse?

Bei vielen Dingen, aber ganz spontan fällt mir die absolut gewaltfreie Erziehung ein. Ich bin überzeugt, dass es auch ohne Gewalt geht, und das schließt bei mir auch den Klapps auf Popo oder Händchen vehement aus. Würde ich erleben, dass jemand mein Kind klappst, dann würde ich – die ich eigentlich friedliebend und harmoniebedürftig bin – ausflippen zur Löwin werden! Und überhaupt, ich kann beim besten Willen nicht begreifen, wie man Kindern Gewalt antun kann, in welcher Form auch immer. Ich kann es einfach nicht begreifen! Und es gibt für mich auch keine Rechtfertigung oder Entschuldigung dafür!

Wofür schlägt Dein Herz höher?

Natürlich für mein hinreißendes kleines Sichtfeldchen und für Herrn Sichtfeld, aber das war ja klar. Ansonsten zurzeit für den D*a*n*y Sahne Pistazie… *seufz*

Was tust Du, wenn die Krokusse blühen?

Mich über sie freuen – und umziehen! 🙂

Und nun noch ein gut gezielter Wurf in Richtung… tja, ich weiß gar nicht so recht, viele hatten dieses Stöckchen ja schon… nehmt es Euch einfach, wenn es Euch gefällt!


Selbstkritik

Freitag, 16.Januar 2009

Mit einem ganz lieben Gruß in Richtung Theomix! 😉

SELBSTKRITIK

Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;

Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;

Und viertens hoff ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.

– Wilhelm Busch, 1832-1908 –


Das Leben nach dem…

Donnerstag, 15.Januar 2009

Anmerkung: Diesen Artikel habe ich als Blogger-Neuling im Juli 2008 gepostet. Aus aktuellem Anlass habe ich ihn nun noch einmal hervorgeholt, denn ich musste heute mit ansehen, wie unser wunderschöner Weihnachtsbaum achtlos ins Müllauto befördert wurde – was für ein Schicksal…

Hier stehen sie in voller Pracht und freuen sich darauf, eines Tages – vielleicht dieses Jahr oder auch nächstes – ihre Bestimmung zu erfüllen und ein Weihnachtsbaum zu werden:

Für dieses sommerliche Familienfoto haben sich alle hübsch ordentlich aufgestellt und versucht, so freundlich wie möglich in die Kamera zu strahlen.

Jeder einzelne träumt schon jetzt von seinem großen Auftritt. Zwar weiß keiner so recht, wie es so ist als Weihnachtsbaum, aber dass es wunderschön sein muss, ist allen irgendwie klar.

Glücklicherweise ist der Horizont eines zukünftigen Weihnachtsbaumes recht beschränkt. Die Frage, wie es nach Weihnachten weitergeht, stellt sich hier niemand. Und das ist auch gut so.

Und noch besser ist es, dass der zukünftige Weihnachtsbaum auch in seiner Mobilität recht eingeschränkt ist. Sonst würde womöglich ein Familienmitglied den alten Onkel Siegfried entdecken, der im letzten Jahr als Weihnachtsbaum glänzen durfte und nun auf der sommerlichen Weide ein paar hundert Meter weiter sein Dasein fristet:

So hätte er sich das vermutlich nicht vorgestellt, wenn er jemals darüber nachgedacht hätte…


Glückspilz des Jahres

Donnerstag, 15.Januar 2009

Gestern abend war ich auf einer Feier des Chores, in dem ich singe, und auf dieser Feier wurde nach einem griechischen Brauch ein Neujahrskuchen („Vassilopitta“) angeschnitten. Es handelt sich dabei um einen Kuchen, in den eine Münze eingebacken wird, und wer diese Münze findet, der hat das ganze Jahr über Glück.

Und wisst Ihr, was mir durch den Kopf ging, als ich mein Stück des Kuchens in Empfang nahm? Ich dachte mir, dass ich diese Münze nicht zu finden brauche und dass ich sie gerne jemand anderem gönne. Es geht mir so gut, ich bin rundum GLÜCKlich und habe ein wundervolles Leben mit den wunderbarsten Menschen um mich herum, es erfüllen sich gerade so viele Lebenswünsche und ich bin so gesegnet mit Glück – ich bin auch ohne diese Münze ein Glückspilz!

Ist es nicht toll, so etwas von sich sagen zu können?!